Changi

Die östlichste Ecke von Singapur ist vor allem durch den internationalen Großflughafen Changi weltweit ein Begriff. Die meisten Singapur-Touristen sehen jedoch außer dem Flughafen nichts von der gleichnamigen Region, die durchaus einen Abstecher wert ist, vor allem in Kombination mit einem Ausflug auf die Insel Ubin.

Die Geschichte der Region

Aufgrund der Lage an der Südostspitze von Singapur hatte die Region schon im Mittelalter eine wichtige strategische Bedeutung, denn alle Schiffe, die in die Straße von Johor zum damals bedeutenden Sultanat Johor einfuhren, kamen hier vorbei. Bei den Briten war es jedoch weniger populär, denn der unbesiedelte Urwald der Region bot zahlreichen Tigern eine Heimat.

Im zweiten Weltkrieg spielte Changi eine unrühmliche Rolle, als die Japaner am Strand tausende Einheimische exekutierten und viele weitere in einem Kriegsgefangenenlager auf britischem Militärgelände internierten. Nachdem der Flughafen in Paya Lebar in den 50er Jahren zu klein geworden war, entschied sich die Regierung zum Aus- und Umbau der dortigen britischen Air Base, die heute noch einen Drittel des Geländes ausmacht, während ein großer Teil der Luftwaffe von Singapur im Tausch nach Paya Lebar umzog. Heute nimmt der Changi International Airport etwa 13 Quadratkilometer Fläche ein und gehört zu den größten und wichtigsten Luftverkehrsknoten in ganz Asien.

Changi Village

In seinem Schatten entstand ab 2005 das neue Changi Village, das vor allem aus einem Fährhafen (aufs malaysische Festland und die kleineren Inseln wie Ubin) besteht, einem Busterminal und einem renommierten Hawker Center, das von Familien der umliegenden Hochhaussiedlungen in Pasar Ris, Tampines und Simei fleißig genutzt wird. An den Abenden und am Wochenenden ist der gleichnamige Beach Park ein beliebtes Ziel zum Joggen, Sonnenbaden und Grillen. Auch „Planespotter“ zieht es hierher um die startenden und landenden Flugzeuge zu beobachten. Zum Schwimmen ist das Wasser jedoch zu verschmutzt. Beliebt bei Romantikern ist der „Sunset Walk“, ein Abschnitt des insgesamt 2,2 Km langen Boardwalks mit schönem Blick auf den Sonnenuntergang.

Prison Museum & Chapel

Das Gefängnis in Changi war 1936 von den Briten als ganz normales ziviles Gefängnis für 600 Insassen errichtet worden – niemals hätten sie sich wohl träumen lassen, dass es nur sechs Jahre später von den Japanern benutzt werden um rund 3.000 westliche Zivilisten festzuhalten. Dazu kamen rund 50.000 Soldaten – vor allem aus Großbritannien und Australien – die in den benachbarten Selarang Barracks als Kriegsgefangene festgesetzt wurden. Viele von ihnen wurden von hier zur Zwangsarbeit an der berüchtigen Eisenbahnstrecke zwischen Thailand und Burma geschickt, die durch den Film „Die Brücke am Kwai“ weltweit bekannt wurde und die zahllose Gefangene ihr Leben kostete. Im Gefängnis selbst kamen etwa 850 Kriegsgefangene ums Leben. Der britische Autor James Clavell, der selbst drei Jahre dort im Kriegsgefangenenlager festsaß, veröffentlichte 1992 den Roman „King Rat“ über jene Zeit.

Neben der Ausstellung im Museum ist auch eine Rekonstruktion der Changi Chapel zu sehen, die australische Kriegsgefangene 1944 aus einfachsten Materialen bauten und deren Original nach dem Krieg nach Australien gebracht wurde.

Das eigentliche Gefängnis, das nach dem Krieg wieder als normales Gefängnis diente, wurde 2000 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, in dem heute Singapurs Schwerkriminelle einsitzen. Auch der britische Banker Nick Leeson, der 1995 in Singapur eigenhändig die altehrwürdige Barings Bank zusammenbrechen ließ, saß hier vier Jahre bis 1999 ein.

[ratings]

Das solltest Du Dir auch anschauen!

Souvenirs gibt es zahlreiche in Chinatown von Singapur

Chinatown

Als Sir Stamford Raffles 1819 einen Handelsposten auf der tropischen Insel vor der Südspitze von …

Weltberühmter Anlaufpunkt in Singapur: Das Raffle Hotel

Das Raffles Hotel

Das Raffles Hotel in Singapur ist mehr als eine Unterkunft, es ist eine echte Hotellegende, …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.