Das letzte vollständig erhaltene Fort der einstigen Küstenbefestigungen wurde zu einem vielbesuchten Museum auf der Insel Sentosa umgestaltet. Wer sich für die jüngere Geschichte von Singapur interessiert, darf einen Besuch hier auf keinen Fall verpassen.
Die „Festung Singapur“ im Zweiten Weltkrieg
Je stärker die Kolonie Singapur im 19. Jahrhundert wuchs und Schiffe mit Gütern aus aller Welt anlockte, umso wichtiger wurde es für die Briten, die Einfahrt zum Hafen an der Mündung des Singapore River zu schützen. Ein Major Edward Lake von den Madras Engineers hatte die Idee, auf der vorgelagerten Insel Sentosa (die zu diesem Zeitpunkt noch Blakang Mati genannt wurde), die Spitze des Mount Siloso weg zu sprengen und dort ein Geschütz zu installieren. Später wuchs das Fort zu einer mächtigen Festung mit mehreren Kanonen, Flugabwehrgeschützen und Suchlichtern.
Im Rahmen der ab 1919 entwickelten Singapore Strategy wurden insgesamt zwölf solcher Festungen errichtet, die Singapur vor Angriffen schützen sollten. Das Debakel von Singapur ging als eine der schmerzhaftesten Episoden in die Geschichte des britischen Empire ein. Während die Kolonialregierung fest überzeugt war, dass die Japaner über Wasser und von Süden her kommen würden, führte General Yamashita seine Truppen vom bereits besetzten Malaya nach Singapur. Die mächtigen Küstenbatterien auf Sentosa konnten gegen die von Norden vorrückenden Japaner nur wenig ausrichten: Innerhalb einer Woche, vom 8. Bis 15. Februar 1942, war die stolze Kolonie Singapur zur Kapitulation gezwungen worden.
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Von der Festung zur Touristenattraktion
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte die Royal Navy zunächst wieder nach Fort Siloso zurück, ehe die Küstenbatterien 1967 dem unabhängigen Singapur und seiner Armee übergeben wurden. Während andere Forts ganz geschleift wurden, gestaltete Singapur das Fort Siloso zu einem militärischen Museum um, das vor allem die dramatischen Ereignisse von 1942 dokumentiert. Zu sehen sind alte Geschütze, Uniformen, Waffen, Filmausschnitte und vieles mehr. In einem Raum wird die Unterzeichnung der Kapitulation am 15. Februar 1942 nachgestellt. Empfehlenswert ist die Teilnahme an einer geführten Tour, bei der zahlreiche wichtige Hintergrundinformationen vermittelt werden.
Ungemein beliebt bei Kindern und Jugendlichen ist das „Fort Siloso Combat Skirmish Live“, ein Laser-Tag-Spiel, bei dem entweder eine Gruppe durch die Tunnel von Fort Siloso tobt und mechanische Soldaten umlegen muss, oder zwei Teams in einem Labyrinth gegeneinander antreten. Auch Tontaubenschießen wird hier angeboten.