Reisebericht: 24 h Stopover in Singapur

Warum dieser Reisebericht von Singapur – das ist doch eine verstopfte Megastadt, die vor allem aus Wolkenkratzern, Konsumtempeln und ein bisschen Disneyland besteht? So das gängige Vorurteil über die südostasiatische Wirtschaftsmetropole südlich von Malaysia. Da aber nun einmal Singapore Airlines die besten Tarife für Flüge zu unserem eigentlichen Ziel Bali anbot, nahmen wir dann auch das Angebot eines Stopovers in Singapur an. Mal kurz vorbei schauen, schadet ja nicht. Genau deswegen schreibe ich diesen Reisebericht.

24 Stunden Stopover: Die Ankunft

Am frühen Nachmittag landeten wir aus Bali kommend auf dem Großflughafen Changi im Nordosten von Singapur. Zwar hatten wir ihn schon auf dem Hinflug kurz gesehen, doch erst diesmal gingen wir durch den Zoll und die Passkontrolle, um Singapur wirklich zu betreten. Dabei fiel mir direkt die tolle Organisation und die gute Beschilderung (auf Englisch) auf. Da wir eine Stopover-Package von Singapore Airlines gebucht hatten, wurden wir in der Ankunftshalle mit Namensschild empfangen und zu einem Taxi gebracht, das uns in die Innenstadt brachte. Wir hatten uns für ein Hotel der mittleren Preisklasse entschieden und das Park Hotel Clarke Quay entpuppte sich als Volltreffer: Direkt im Stadtzentrum am Singapore River gelegen, hatten wir vom Fenster aus einen tollen Blick auf die Wolkenkratzer des Business District am anderen Flussufer.

Eigentlich hatte ich ja gar keine Lust auf Wolkenkratzer gehabt, doch in Singapur bilden sie den eindrucksvollen Hintergrund zu den restaurierten alten Handelshäusern am Ufer des Flusses – eben dem Clarke Quay und dem benachbarten Boat Quay. Mit ganz viel Fantasie kann man sich vorstellen, wie es hier vor hundert Jahren noch ausgesehen hat, als chinesische Dschunken und westliche Dampfer den Fluss auf und ab fuhren und Handel mit der ganzen Welt trieben.

Der Abend in Singapur

Wir gönnten uns einen Sprung in den kühlen Hotelpool und machten uns dann zu einem Stadtbummel auf der berühmten Orchard Road auf. Diese sah zwar auf der Karte ganz nahe aus, doch in der schwülen Hitze wünschte ich mir schnell, wir hätten ein Taxi genommen. Egal, einmal da, warten zahlreiche klimatisierte Shopping Malls zum Abkühlen. Der großstädtische Rummel und das Angebot waren nach der Ruhe auf Bali fast schon „überwältigend“, aber nicht uninteressant. Neben typischen globalen Ketten gibt es entlang der Orchard Road auch asiatische Kaufhäuser und Boutiquen, so dass man sich z.B. toll mit chinesischen Einrichtungsgegenständigen oder japanischen Anime-Filmen eindecken kann. Mit dem Taxi (und einigen Tüten) kehrten wir zum Hotel zurück und machten uns frisch um abends am Boat Quay im Freien zu essen. Mir schien, als wären zahllose Geschäftsleute aus dem Business District unterwegs, aber auch Touristen. Jedenfalls war eine ganze Menge los und wir bekamen nur noch mit Glück einen Platz in einem indischen Restaurant, das leckere Chicken Tandoori servierte. Gut gesättigt ging es zum Hotel zurück.

Die Sightseeingtour am nächsten Tag

Das Package enthielt auch einen Gutschein für den SIA Hop-On-Bus, einen Doppeldeckerbus mit offener oberer Etage, der durch die ganze Stadt fährt. Jeder bekommt Kopfhörer und kann sich in der eigenen Sprache (auch Deutsch) die Sehenswürdigkeiten erklären lassen. Dabei sahen wir noch einmal die Orchard Road in ihrer ganzen Länge, aber auch das beeindruckende neue Viertel „Marina Bay“ am Hafen, das komplett auf neu gewonnenem Land errichtet wurde. Hier steht u.a. das Riesenrad Singapore Flyer, das Marina Bay Sands Casino und Hotel und die Esplanade-Theater.

Die Gegend bildet einen spannenden Kontrast zum benachbarten historischen Colonial District mit seinen niedrigen schneeweißen Häusern, die früher von den Engländern erbaut wurden. Leider sind in Singapur nicht mehr viele alte Gebäude erhalten, da auf der kleinen Insel nicht viel Platz ist und Altes immer wieder Neuem Platz machen muss. Genauso ist es auch in Chinatown, wo einige schöne alte Straßenzeilen mit typisch chinesischen Shophouses (unten Geschäft, oben Wohnräume) erhalten geblieben sind, ansonsten aber moderne Häuser dominieren.

Die Stadtrundfahrt zeigte mir jedoch deutlich, dass mein Bild einer „zubetonierten Metropole“ falsch war, denn überall gibt es kleine und größere Parks wie den Fort Canning Park sowie Mount Faber und die Straßen werden von schattenspendenden Bäumen gesäumt. Vielleicht hätte ich doch den ein oder anderen Reisebericht vorher lesen sollen. Ich war richtig traurig, als die Stadtrundfahrt zu Ende ging und wir wieder am Hotel waren. Noch einmal gingen wir bis zum Clarke Quay, um etwas zu essen und die Atmosphäre von Singapur zu genießen, ehe wir schließlich mit dem Shuttlebus wieder abgeholt und zum Flughafen gebracht wurden.

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Ein Reisebericht-Fazit

Für einen ersten Überblick ist ein Stopover wie dieser sicher gut geeignet, aber ein einziger Tag reicht wirklich nicht, um diese tolle Stadt kennenzulernen. Schließlich gibt es noch so viele andere Ecken zu erkunden, tolle Museen, Tempel und vieles mehr. Es lohnt sich also mindestens zwei oder drei Nächte in Singapur einzuplanen.

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