In vielen Köpfen herrscht ein verzerrtes Bild von Singapur als „Law and Order“-Staat mit drakonischen Strafen für jedes kleinste Fehlverhalten vor. Bei näherer Betrachtung entpuppen sich viele der Verbote jedoch als gesunder Menschenverstand, für den eigentlich gar keine Regeln notwendig wären – wenn sich die Menschen zu benehmen wüssten. Dazu gehört beispielsweise das in China so populäre Spucken auf die Straße, das in Singapur unter Strafe gestellt werden musste, das Vermüllen der Öffentlichkeit oder die widerliche Angewohnheit, Kaugummi an U-Bahn-Sitze zu kleben oder ebenfalls einfach auf die Straße zu spucken, wo sich im Laufe der Zeit ein regelrechter Teppich aus Kaugummiflecken bildet. Auch das Spülen einer öffentlichen Toilette nach der Benutzung sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Selbst das in Singapur mittlerweile rigorose Rauchverbote in der Öffentlichkeit ist etwas, das immer mehr Länder weltweit eingeführt haben.
Bei einigen Regeln aufgepasst
Dazu kommen jedoch einige Regeln, die nicht ganz so offensichtlich sind: So ist es verboten in der MRT und in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln zu essen und zu trinken – dies gilt auch für die klinisch sauberen U-Bahn-Stationen.
Umstritten ist in Singapur der „Austausch von Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit“ – während das Küssen oder Umarmen von heterosexuellen Paaren nicht direkt verboten ist, wird es doch nicht gerne gesehen und wo die Grenze zum (unter Strafe stehendem) obszönen Verhalten liegt, hängt auch von den anderen Anwesenden (z.B. im Bus oder Park) ab. Generell gelten Asiaten als zurückhaltender als Westler und Paare, die zuhause stets eine demonstrative Schau abziehen müssen, sollten dies in Singapur lieber lassen. Gegen einen schnellen Kuss oder das Arm-in-Arm sitzen wird dagegen niemand etwas haben.
Anders ist es leider für homosexuelle Paare: Für sie steht jede Zärtlichkeitsbekundung in der Öffentlichkeit unter Strafe.
Rassismus wird in Singapur streng bestraft!
Singapur ist sehr stolz auf das relativ harmonische Zusammenleben der vielen Ethnien auf der Insel. Jegliche rassistische Äußerungen werden hart bestraft. Wer eine andere Person rassistisch beleidigt, muss mit Gefängnis oder sogar mit Stockschlägen rechnen.
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Asiatische Verhaltensregeln im Allgemeinen
Neben der offiziellen Gesetzgebung kommen auf der Insel weitere asiatische Verhaltensregeln ins Spiel, die westliche Besucher kennen sollten. Dazu gehört zunächst einmal das asiatische Bedürfnis, stets das Gesicht zu wahren. Wer als Westler herumtobt, schimpft und laut wird, verliert nicht nur selbst das Gesicht, sondern lässt auch den asiatischen Empfänger der Tirade (z.B. Hotelpersonal oder Kellner) das Gesicht verlieren – und macht sich so einen Feind. Ärger im Hotel, im Restaurant oder in Geschäften sollte daher stets nur lächelnd und höflich vorgebracht werden.
Bei Besuchen in chinesischen, indischen und buddhistischen Tempeln müssen vor dem Eingang die Schuhe ausgezogen werden.
Zwar gibt es keinen bestimmten Dress Code im Land (außer abends in hochpreisigen Restaurants und in Bars, Nachtclubs, etc.), doch generell mögen es die Asiaten eher dezent. Shorts, T-Shirts oder kurze Kleidchen sind zwar generell kein Problem, doch im typischen Backpacker-Outfit mit knappen Spaghettiträger-Tops und Hotpants oder im schlabbrig-verwaschenen Beer Chang-Top sollten Besucher auch nicht unbedingt über die Orchard Road schlurfen.
Wenn Ihnen die Verhaltensregeln gefallen haben, dann möchten Sie sicher wissen, wie…
- …die Preise und das Preisniveau in Singapur sind.
- … Alkohol und Drogen in dieses Leben auf der Insel passen.
- …generell die Sicherheit in Singapur ist.